Das Gute, aber auch das Herausfordernde am Job des Lokalreporters ist, dass maximale Abwechslung zum Berufsbild gehört. Man weiß morgens nie, was der Tag abends gebracht haben wird. Diese Woche war nicht zuletzt geprägt von zahlreichen Polizeimeldungen. Die schlimmste davon betraf den tödlichen Unfall auf der Bundesstraße 212 in Stadland. Ich bin am Mittwochabend im Begriff, langsamen den Feierabend einzuläuten, da ploppt die Mail der Polizei auf: Schwerer Verkehrsunfall zwischen Rodenkirchen und Sürwürden, steht da. Und: „Es wird darum gebeten, von weiteren Nachfragen abzusehen. Es wird unaufgefordert nach berichtet.“ Ich ignoriere die Bitte, rufe bei der Polizei an, erfahre, dass es sich um einen tödlichen Unfall handelt. Die Polizistin am Telefon rät mir, nicht hinzufahren; ich würde ohnehin nicht bis zur Unfallstelle durchkommen. Wenige Minuten später ruft sie zurück: Jetzt bestünde doch eine Chance. Also ab ins Auto. Was ich wenig später sehe, ist ein Trümmerfeld, ein Auto, in dem gerade ein Mensch gestorben ist. Ich bin schon sehr lange in diesem Job und habe schon sehr viele Fotos von Unfällen gemacht. Aber an solche Situationen kann und werde ich mich nie gewöhnen. Ja, Meldungen über derart schlimme Unfälle bringen uns im Internet viele Klicks. Aber glauben Sie mir, ich würde sie trotzdem lieber nicht schreiben müssen. Bitte, fahren Sie immer vorsichtig!
Weiterlesen
Wählen Sie das für Sie passende Angebot und lesen Sie weiter
- jederzeit umfassend informiert
- Zugriff auf über 10.000 zahlungspflichtige Artikel
- uneingeschränkter Zugriff auf unsere Rätselwelt