Die „Alternative“ und ihr Direktkandidat: Wird die Wesermarsch jetzt AfD-Land?

Die AfD schickt einen Direktkandidaten für den Wahlkreis 28, zu dem die Wesermarsch gehört, ins Rennen um die Bundestagswahl. Kay Kanstein wusste bis vor anderthalb Wochen noch nichts von seinem Glück. Jetzt ist der 59-jährige Delmenhorster, der eigentlich 2027 ein Landtagsmandat anstreben wollte, Bundestagskandidat. Darauf weist der offenbar wieder erstarkte Ortsverband Wesermarsch der AfD hin, dessen Vorsitzender sich über kräftigen Mitgliederzuwachs freut. Die sogenannte Alternative für Deutschland hat in den vergangenen Jahren in der Wesermarsch politisch keine Rolle gespielt. Das will sie künftig aber tun. Dass die AfD auch in unserem Landkreis den Rückenwind nutzen würde, den ihr die Unzufriedenheit und Unsicherheit vieler Menschen und das Hickhack in Berlin bescheren, war kaum anders zu erwarten. Bleibt zu hoffen, dass die etablierten Parteien ausreichend gute Ideen haben, um das Vertrauen zurückzugewinnen, das offenbar viele Menschen in sie verloren haben. Viel Zeit bleibt dafür nicht mehr.