Per Instagram in den Stall der Doppel-Olympiasiegerin
Die La-La-Land-Kür war beeindruckend. Passagen, Piaffen, jeder Tritt saß. Direkt nach dem Ritt herzte Jessica von Bredow-Werndl ihre Stute Dalera. Wohlwissend, was für eine Glanzleistung ihnen soeben im Finale der Olympischen Spiele gelungen war. Nach Mannschaftsgold holte sie sich auch den Titel im Einzel und ist frischgebackene Doppel-Olympiasiegerin. Diesen Schwung will ihr Bereiter Raphael Netz nun mitnehmen und bei den Elmloher Reitertagen an die Erfolge anknüpfen. Der 22-Jährige gehört zu den größten Nachwuchstalenten im deutschen Dressursport und startet in der Qualifikation für den Piaff-Förderpreis, die zugleich als Sichtung für den EM-Kader der U25-Reiter dient.
Die 70. Elmloher Reitertage standen im Zeichen der Coronavirus-Pandemie. Dazu kamen Wetterkapriolen am normalerweise gut besuchten Wochenende, so dass Zuschauermengen vergangener Tage trotz hochklassiger Prüfungen in weiter Ferne waren. Rund 3800 Zuschauer kamen - früher waren es stets um die 20.000. Turnierchef Rolf Sünderbruch, Vorsitzender des Kuratoriums für Pferdesport, erklärt im Interview mit Mareike Scheer, wie sich diese Zurückhaltung auf das Turnier auswirkt und welche Bilanz gezogen werden kann.
Sabrina Geßmann tätschelte liebevoll den Hals ihrer Stute und reckte danach die Faust gen Himmel. Soeben hatte sie mit ihrer Stute Rockyna das Ticket für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewonnen, das vom 16. bis 19. Dezember beim Internationalen Festhallen Reitturnier in Frankfurt ausgeritten wird. Dem Wolkenbruch zum Trotz – oder besser sei Dank? Denn es hört sich verrückt an, doch die Siegerin freute sich über den ausgiebigen Regenguss, der sich während der Prüfung über sie ergoss.
Tief gebeugt über den Hals von Ultimus schwebte Josch Löhden über den letzten Oxer und rauschte dann mit ihm durchs Ziel. Als erster Starter im Stechen legte er mit einem Null-Fehler-Ritt in 36.84 Sekunden einen Husarenritt vor, an dem sich die Konkurrenz die Zähne ausbiss. Nach bangen Minuten des Wartens und Zitterns bei den fünf folgenden Konkurrenten stand fest: Der Springreiter des RV Zeven gewinnt den mit 12.000 Euro dotierten Großen Preis zum Abschluss der 70. Elmloher Reitertage. Damit krönte er sich zugleich zum ersten Sieger auf Sand – den er sogar selbst perfekt mit in Schuss gebracht hatte.
Login
