Die Müdigkeit ist Migel Wessel anzusehen. Morgens um halb sieben steht das Talent der Eisbären Bremerhaven in der Halle und wirft wie ein Besessener auf den Korb. Abends um 21 Uhr, rund 14 Stunden später, wird er den letzten Wurf machen. Dazwischen: Schule, Essen, noch mehr Training. Der 17-Jährige arbeitet hart an seinem Traum, Basketball-Profi zu werden.
Diese beiden Ziffern auf seinem Trikot, sie fallen einfach auf. Diese Nummer 41. Und natürlich dauert es nicht lange, bis man beim Treffen mit Will Vorhees auf die 41 zu sprechen kommt. Das liegt daran, dass die 41 in Basketballkreisen keine gewöhnliche Nummern-Kombi ist. Es ist, das weiß praktisch jeder von Cuxhaven bis Konstanz, die Nummer von Dirk Nowitzki. Vorhees muss grinsen bei dem Thema. „Ja, erwischt, die 41 trage ich wegen Dirk“, gesteht der sympathische US-Amerikaner.
Für die Eisbären Bremerhaven ist die Zweite Basketball-Bundesliga kein Neuland, auch wenn es sich so anfühlt. Nach dem Gewinn der Zweitliga-Meisterschaft in der Saison 2004/2005 konnte sich Bremerhaven 14 Jahre lang im Oberhaus halten – anfangs mit großem Erfolg, später nur noch mit Hängen und Würgen. Doch nach dem Abstieg richtet sich der Blick wieder nach vorne. Morgen starten die Eisbären bei den Bayer Giants Leverkusen in die ProA-Saison (19.30 Uhr). Es ist Bremerhavens erstes Zweitliga-Spiel seit vierzehneinhalb Jahren – oder, um genau zu sein, seit 5257 Tagen.
Für Moses Pölking lag eine Karriere als Basketball-Profi noch vor einem Jahr in weiter Ferne. Der 2,06 Meter große Center musste aus familiären Gründen eine ganze Saison aussetzen. Umso glücklicher ist der 21-Jährige dass sein Profi-Traum doch noch in Erfüllung geht. Der gebürtige Berliner hat sich für zwei Jahre an die Eisbären Bremerhaven gebunden.
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