Mag sein, dass die Politik-Pädagogen am Amandus-Abendroth-Gymnasium sich nicht ausreichend mit der Tagesordnung beschäftigt haben, bevor sie ihre Schüler in die Kreistagssitzung schickten. Aber es ist schwierig, im Vorfeld einzuschätzen, wie spannend eine Sitzung wird. Diese jedenfalls war eine zum Abgewöhnen – zumal für Politik-Neulinge. Klar muss die Kreispolitik über formale Dinge entscheiden. Und manchmal dominieren sie die Sitzung. Aber da man schon mal viele junge Zuhörer im Saal hatte, die sich sogar für Politik interessieren, hätte man bei den Tagesordnungspunkten wenigstens anreißen können, worum es ging. Beispielsweise beim Krankenhaus. Schließlich geht es da um die Frage, dass der Staat als Retter einspringen musste, nachdem man jahrzehntelang in Deutschland am liebsten fast alles privatisiert hat. Stattdessen lief im Kreishaus so gut wie alles „nach Vorlage“. So kann man keine 18-Jährigen für Kommunalpolitik begeistern. Dabei täte das dringend Not. Die Kommunalwahlen 2026 stehen vor der Tür, junge Bewerber werden händeringend gesucht. Keine Frage, das ist nicht gut gelaufen. Die Politik hat ihre Chance, die Jugend zu gewinnen, nicht genutzt.
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