Der Landkreis liefert, und das ist gut so. Wer auf erneuerbare Energien setzt – und das sollten wir angesichts der Klima-Krise alle tun – kann es nur begrüßen, wenn im Kreis Cuxhaven endlich wieder Windparks gebaut werden. Denn der windreiche Küstenkreis ist wie gemacht für diese Energiequelle. Vier Prozent der Kreisfläche ist dafür wirklich nicht zu viel. Windräder sind sauber, stören - bei entsprechendem Abstand zur Wohngebieten - allenfalls das Auge und spülen dank der Ampel-Gesetze gutes Geld in die leeren Kommunalkassen. Vor allem aber sind sie enorm effizient. Windräder produzieren enorm viel Strom. Und genau das ist im Moment noch ein Riesen-Bumerang für die Region. Denn der Ausbau des Stromnetzes und die Bereitstellung von Batteriespeichern hinken hoffnungslos hinterher. Schon jetzt werden die ertragreichen Windräder immer öfter „abgeregelt“, wie es so schön im Behördendeutsch heißt, abgeschaltet, weil zu viel Strom ins Netz drückt. Nur weil man es immer noch nicht geschafft hat, die Leitungen zu bauen, die den Öko-Strom in den Süden transportieren, wo er dringend gebraucht wird. Stattdessen muss man dort die konventionellen Kraftwerke hochfahren. Ein absurdes Theater. Und der Verbraucher muss es zudem über die teuren Netzentgelte bezahlen. Es wird höchste Zeit, dass hier endlich etwas passiert. Oder dass Politik und Industrie es hinbekommen, die großen Stromfresser in der Region wie zum Beispiel das Bremer Stahlwerk oder Dow Chemical in Stade direkt mit dem Öko-Strom aus den Windrädern zu beliefern. Kurzum: Der Ökostrom-Ausbau ist gut. Aber ohne Anschluss an die Abnehmer ist er für die Katz.
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