Irgendwie hab ich im Winter die Zeit verpasst, um unseren Apfelbaum (Goldparmäne) zu beschneiden. Zack – und schon war auch der Februar vorbei. „Schiet wat drup“, hab ich so zu mir gesagt, wird auch mal ohne Schnitt gehen. Und – was sagste. Prächtig geblüht und gut angesetzt hat der Apfelbaum. Als ich jetzt Pfingsten durch den Garten geschlendert bin, hab ich mir erst die Augen gerieben, bevor ich schließlich völlig ungläubig den Baum in Augenschein genommen hab. Ein Gespinst hing neben dem anderen in einem der Äste. „Ich glaub ich spinne“, hab ich so bei mir gedacht. „Einmal haste nicht geschnitten – und jetzt das.“ Keine zehn Minuten später hatte ich die Gespensterbauten der Apfel-Gespinstmotte aus dem Baum geschnitten und in der Restmülltonne entsorgt. Bei der Recherche über den ungebetenen Gast kam schließlich heraus: Alles richtig gemacht. Denn Gespinste dehnen sich aus und spinnen immer mehr benachbarte Blätter mit ein. Sobald alle Blätter und Knospen in der Umgebung gefressen sind, verschiebt sich die Kolonie auf einen anderen Ast und beginnt dort ein neues Nest zu spinnen. Eines ist sicher: Die Raupen bei mir futtern sich nicht fett und verpuppen sich dann – wenn ich sie alle erwischt habe. So richtig schützen kann man seine Apfelbäume vor der Gespinstmotte nicht. Aber wenn sich die Blattspitzen oder andere Blattteile verfärben und braun werden, dann weiß man, dass sie da sind – und muss eben etwas rabiater handeln. Schnipp-schnapp und ab. Oder man siedelt die natürlichen Gegenspieler der Gespinstmotte an. In diesem Fall sind das Schlupf- und Erzwespen.
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