Die Forderung hat es in sich: Lieferanten wollen vom Bund 2,3 Milliarden für FFP2-Masken, die sie in der Frühphase der Corona-Pandemie liefern sollten oder geliefert haben. Eine große Summe für eine Regierung, deren Zukunft am nächsten Haushalt hängt. Und die grelles Licht auf Maskenhändler wirft, die damals – teils mit Unterstützung von Abgeordneten – in Goldgräber-Stimmung verfielen. Dass Grüne und FDP dafür nun den damaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) an den Pranger stellen will, ist allerdings billige Parteipolitik. Gewiss: Man konnte und kann viel am Management der Krise kritisieren: Schulen und Kitas hätten nie geschlossen werden dürfen. Spahn vergeigte den Start der Impfkampagne, indem er sich erst auf den falschen Impfstoff festlegte, dann das Chaos bei der Terminvergabe zu- und später voreilig Impfzentren schließen ließ. Doch die Kritik an Spahns Masken-Beschaffung, die nun politische Gegner wie die Schlaumeier vom Rechnungshof erheben, blendet aus, in welcher dramatischen Lage wir damals waren: Der Bedarf war in allen Ländern riesig, die Produktion lief erst an, Lieferketten rissen wegen Lockdowns. Kliniken drohten mit Schließung, wenn sie keine Masken und Desinfektionsmittel mehr bekommen.
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