Alexander Graf Lambsdorff, Chef-Außenpolitiker der FDP, verlässt die politische Bühne und geht als Botschafter nach Moskau. Mit Verlaub, aber verglichen mit Lambsdorffs Bedeutung in der Politik ist das ein Abstieg. Der Mann war Spitzenkandidat bei der Europawahl und ist aktuell stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Doch es gibt eine Erklärung für den überraschenden Wechsel: Für einen liberalen Außenpolitiker, mag er noch so prominent sein, ist auf absehbare Zeit im Bund nichts zu holen. Denn den Außenminister oder die Außenministerin und damit auch die Staatsminister im Auswärtigen Amt stellt stets die zweitstärkste Partei einer Koalition, und das wird die FDP nach Lage der Dinge sobald nicht mehr werden. Nicht in einer SPD-geführten Ampelkoalition und auch nicht, wenn die Union die Regierung führt. Immer sind die Grünen vor ihnen. Oder die SPD. Scheel, Genscher, Kinkel, Westerwelle – die Reihe endet vorerst hier.
Weiterlesen
Wählen Sie das für Sie passende Angebot und lesen Sie weiter
- jederzeit umfassend informiert
- Zugriff auf über 10.000 zahlungspflichtige Artikel
- uneingeschränkter Zugriff auf unsere Rätselwelt