So ist die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zum Dezember 2021 gleich um 510 gestiegen, was einer Steigerung um 18,8 Prozent entspricht. Betrug die Arbeitslosenquote im Dezember 2021 noch 5,6 Prozent, so ist man im Landkreis jetzt bei 6,7 Prozent.
Welche Gründe gibt es hierfür? „Der Arbeitsmarkt wird auch zum Abschluss des Jahres weiterhin durch die unsichere Lage von Energie- und Materialkosten, Inflation, Lieferengpässen und steigenden Zinsen stark beeinflusst“, sagt Sonja Weiß, Leiterin der Agenturen in Nordenham und Brake.
Agentur für Arbeit bietet Firmen ihre Hilfe an
Die Agentur für Arbeit habe zahlreichen Firmen in der Region in dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeit ihre Hilfe angeboten, so die Geschäftsstellenleiterin - zum Beispiel, indem sie auf die Möglichkeit einer Arbeitsmarktberatung hingewiesen hat, um seit Langem vakante Stellen besser besetzen zu können.
„Leider schaffen es nicht alle Unternehmen, die hohen Kosten auf Dauer zu stemmen, sodass bereits einige Geschäftsaufgaben zu verzeichnen sind“, berichtet Sonja Weiß. Aktuell bestehe vor allem in den Bereichen Gesundheitswesen, Pflege und öffentliche Verwaltung ein hoher Bedarf an Fachkräften.
Aufgrund der gestiegenen Material- und Energiekosten und der damit einhergehenden schwierigen wirtschaftlichen Lage hätten einige Unternehmen entschieden, in diesem Jahr nicht auszubilden, sagt Sonja Weiß, die dies bedauert. Die Agentur für Arbeit versuche, den Firmen auch bei der Azubi-Suche zu helfen.

Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen, die Arbeitslosenquote bleibt unverändert.
Foto: NZ-Grafik
Dass es im Dezember mehr Arbeitslose als im November gab, bezeichnet Sonja Weiß als saisontypisch. Etliche Saisonkräfte, die für das Weihnachtsgeschäft eingestellt worden waren, hätten sich nach Jobende wieder arbeitslos gemeldet. Untypisch sei hingegen die Entwicklung im Baugewerbe gewesen. Die milden Temperaturen hätten es hier vielerorts möglich gemacht, dass weiter gearbeitet werden kann.
Zum Blick auf den Wesermarsch-Arbeitsmarkt gehört auch die Auswertung für die beiden Geschäftsstellen. So lag die Arbeitslosenquote im Bereich der Geschäftsstelle Nordenham im Dezember bei 8 Prozent (im Vorjahresmonat 6,5 Prozent). 1671 Menschen waren ohne Job - 21 mehr als im November.
In der mittleren und südlichen Wesermarsch ist Lage auf dem Arbeitsmarkt wegen der Nähe zu Bremen und Oldenburg traditionell besser als im Norden. So auch im Dezember 2022: Im Bereich der Geschäftsstelle Brake betrug die Arbeitslosenquote nur 5,7 Prozent (Dezember 2021: 4,9 Prozent). Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum November sogar leicht: um zwölf auf 1550.