Wo Butjatha auftaucht, bleiben die Dinge nicht gewöhnlich. Er sieht sich als Aktionskünstler. „Butjatha bietet Kunst - was bieten Sie?“ ist die Ausstellung überschrieben. Und in der Tat können die Besucher am Sonntag etwas bieten. Und sie bekommen etwas dafür. Mehr wollen Butjatha und das Team vom Nordenhamer Museum vorab noch nicht verraten. Der Erlös der Aktion geht an Fussel - Hilfe für krebskranke Kinder.
Butjatha war in den 1970er Jahren Schüler von Joseph Beuys und Anatol. 1975 schloss er sich der Künstlergruppe Freie Akademie Oldenburg an. Aus Wilfried Gerdes wurde Butjatha. 1977 nahm er an der Documenta teil.
Butjathas Kunst ist in der Region gegenwärtig. An seinem Geburtsort Eckwarderhörne steht eine Installation von ihm, die zum Skulpturenpfad „Kunst am Deich“ mit Stationen am gesamten Jadebusen gehört. Vom Alten Kurhaus in Dangast fällt der Blick auf den Thron von Kaiser Butjatha im seichten Wasser am Dangaster Strand.
„Butjatha entfaltet in seinen Bildern eine Welt ganz eigenen Stils“ heißt es in der Ankündigung der Ausstellung. Seine Farbgebung hat einen hohen Wiedererkennungswert. Charakteristisch für ihn sind aber vor allem die von ihm erschaffenen Wesen: Die Deichgeister, die Glücksvögel und die Margeriten. Zumindest eines dieser Symbole findet sich auf jedem seiner Bilder.
Die Deichgeister - oder Deicharbeiter - stehen für das Göttliche, das Gute und Schlechte, das in den Menschen zu finden ist. Die Margerite ist Symbol für einen schönen jungen Menschen und seine Verletzlichkeit. Ein Symbol für den Frieden. Der Glücks- oder Liebesvogel schließlich ist eine Metapher für die Liebe und die Freiheit. „Was wären wir ohne Liebe und Glück?“ fragt Butjatha.
Auftakt einer Veranstaltungsreihe
Seine letzte große Ausstellung in Nordenham liegt etwa drei Jahrzehnte zurück. Sie war damals im Haus Weserstrand im Großensieler Hafen zu sehen. So lange ist es schon her, dass Helmut Rebmann dort die Galerie Interart betrieb. An der Rückkehr des Künstlers mit einer großen Ausstellung nach Nordenham war ganz wesentlich der Journalist Ulrich Schlüter beteiligt.
Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag im Nordenhamer Museum werden Museumsleiter Dr. Timothy Saunders, die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann und der Schweizer Künstler Kurt Chopard-Lambrigger sprechen, der in das Werk Butjathas einführt. Die Ausstellung wird bis zum 14. Juni im Nordenhamer Museum gezeigt.
Diese Ausstellung ist zugleich der Auftakt zu der Veranstaltungsreihe „Wesermarsch entdecken - Wasser, Weite, Wellenschlag.“ „Wesermarsch entdecken“ löst den Musiksommer Wesermarsch ab. Bis Ende April sind 30 Veranstaltungen geplant, an jedem Tag eine.
Unter anderem dürfen sich die Besucher freuen auf die
- Lesung mit dem Krimiautor Klaus Peter Wolf am Samstag, 1. April, ab 19 Uhr im Centraltheater in Brake.
- Eine Ausstellung mit Werken von Jan Oeltjen, die jeweils sonntags von 15 bis 18 Uhr im Jan-Oeltjen-Haus in Jaderberg zu sehen ist.
- Eine Vollmondführung am Donnerstag, 6. April, ab 19.30 Uhr an der Wattenkante in Fedderwardersiel. Treffpunkt ist das Nationalparkhaus. Dort werden auch Anmeldungen entgegengenommen.
- Klavierzyklus „Nördliche Landschaften“ am Mittwoch, 12. April, ab 15 Uhr in der Konzertmuschel in Tossens.
- Entdeckertag „Wasser kann viel mehr“ am Sonntag, 16. April, von 10 bis 17 Uhr in der Markthalle Rodenkirchen.
- Kunstausstellung „Wasser bewegt“ ab 20. April in der Kaskade in Diekmannshausen
- Fischschau bei Hullmann im Braker Binnenhafen am Samstag, 29. April, ab 11 Uhr
- Seemannsgarn vom Schauspieler Jo Schmitt am Sonntag, 30. April, ab 11 Uhr im Braker Schiffahrtsmuseum. Geboten werden Geschichten über Klabautermänner, Seemannsbräute, Seemänner und ein sehnsuchtsvoller Blick über das Meer.

Ein Blick auf vier Werke von Butjatha, die bei der Ausstellung im Nordenhamer Museum zu sehen sein werden.
Foto: Heilscher