Seit Jahren wird über den Rathausturm diskutiert. Den vom vorangegangenen Stadtrat bereits gefassten Beschluss, den Turm abzureißen, hat der vor gut einem Jahr angetretene neue Stadtrat bislang nicht ungesetzt. Bürgermeister Nils Siemen wollte zunächst noch einmal prüfen, ob sich der Turm sanieren lässt. So weit ist es gar nicht gekommen, weil das von Dieter Sichau im Auftrag der Stadt erstellte Raumkonzept für die Stadtverwaltung sich, so der Bürgermeister, im Turm nicht umsetzen lasse. Da die Sanierung ohnehin einen Millionenbetrag kosten würde, ist der Turm nun wohl endgültig abgängig.
Was passiert damit? Ein Abriss würde die Stadt eine sechs- bis siebenstellige Summe Geld kosten, meint die CDU-Fraktion im Rat und hat eine andere Idee. „Wir haben beantragt, prüfen zu lassen, ob auch ein Verkauf des Turmes möglich ist", sagt Leonard Krippner, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten. „Das würde der Stadt nicht nur Geld sparen, sondern auch ein Wahrzeichen der Stadt erhalten“, meint er. Schon der symbolische Kaufpreis von 1 Euro würde den Haushalt der Stadt sehr entlasten, weil die Stadt die Abrisskosten sparen würde.
Die CDU hofft, dass Investoren Ideen für den weithin sichtbaren Turm haben. Gute Projektideen könnten an den Zuschlag zum Verkauf gekoppelt werden. Ein Eilantrag zum jüngsten Finanzausschuss wurde abgelehnt. Der Antrag soll jetzt zum nächsten Bauausschuss im Februar gestellt werden.
Für das künftige Rathaus stehen zwei Alternativen zur Diskussion: Anbau am bestehenden Standort oder Neubau auf der Freifläche am Peterleeplatz. „Wir können der Idee eines Neubaus eine ganze Menge abgewinnen", sagt Jörn Fuhrken, Sprecher der CDU-Fraktion im Bauausschuss. Zunächst soll die vergleichende Wirtschaftlichkeitsberechnung abgewartet werden. Für einen Neubau sprechen aus Sicht der CDU langfristig unter anderem die bessere Energieeffizienz durch moderne Baustoffe und die Möglichkeit, erneuerbare Energien zu nutzen.