Nordenham

Nordenham: Fällt die Freibadsaison in diesem Jahr aus?

Im Sommer ist das Außengelände des Störtebekerbads für gewöhnlich ein beliebter Treffpunkt - baden, relaxen, Freunde treffen. An Pfingsten sollte das Freibad in die Saison starten - eigentlich. Die Eröffnung verschiebt sich auf unbestimmte Zeit.

Betriebsleiter Ingo Wendland vor einem leeren Becken des Außenbereichs.

Betriebsleiter Ingo Wendland kann es leider nicht ändern: Der Außenbereich ist bereit für die Saison, doch es fehlt an Aushilfen.

Foto: Meis

„Die Gefahr, dass das Freibad den ganzen Sommer geschlossen bleibt, ist real“, fasst Ingo Wendland die aktuelle Problematik zusammen. Eine solche Notlage habe es in den 25 Jahren, in denen er schon Betriebsleiter des Freizeitbads Störtebeker ist, noch nie gegeben. Grund für den drohenden Ausfall der Freibad-Saison ist akuter Personalmangel. Wenn sich keine Aushilfen für die Sommersaison finden sollten, müsste der Außenbereich geschlossen bleiben.

Die Tore des Außenbereichs im Störtebeker Freizeitbad bleiben vorerst geschlossen.

Die Liegewiesen des Störtebeker-Freizeitbads werden bis auf weiteres verwaist bleiben.

Foto: Levin Meis

Geplant war die Eröffnung eigentlich für dieses Wochenende. Zwei Tage vor dem ursprünglich anvisierten Starttermin ist das silberne Edelstahlbecken hinter dem Hallenbad-Gebäude jedoch noch gähnend leer. Die Rutsche trocken, der Boden des Kinderbeckens glänzt in der Sonne. Zwei Wochen lang haben Ingo Wendland und seine Kollegen das Freibad für die Saison vorbereitet. Doch losgehen kann es jetzt trotzdem nicht.

„Im Frühjahr freut man sich immer darauf, dass wir draußen bald starten können - und dann passiert: nichts“, erzählt der Schwimmmeister. „In den vergangenen Jahren haben wir es immer irgendwie geschafft, genügend Mitarbeiter zu bekommen.“ In dieser Saison sei es leider anders gekommen.

Diese Voraussetzungen muss eine Aushilfe erfüllen

Fünf bis sechs Aushilfen sind notwendig, um das Freibad zuverlässig betreiben zu können. Die Mitarbeiter aus dem Hallenbad draußen einzusetzen, ist nicht möglich. Die dünne Personaldecke im Störtebekerbad lässt dies nicht zu. So viele Überstunden und Extraschichten seien den Angestellten nicht zuzumuten, sagt Wendland.

Bisher habe er nur Aushilfen zur Hand, die nebenbei einem Beruf nachgehen. Deren zeitliche Kapazitäten seien zu begrenzt, um die geplanten Öffnungszeiten einhalten zu können.

Die Rutsche mündet in ein leeres Becken.

Die Rutsche im Außenbereich mündet in ein leeres Becken.

Foto: Levin Meis

Die Suche nach Aushilfskräften geht also zwangsläufig weiter. Wer als Aushilfe anfangen möchte, muss eine kombinierte Rettungsübung ablegen oder das DLRG-Silberabzeichen besitzen. Beides darf nicht älter als zwei Jahre sein und ist in Kombination mit einem absolvierten Erste-Hilfe-Kursus Grundvoraussetzung für den Job im Freibad.

Die kombinierte Rettungsübung könne auch kurzfristig im Bad abgelegt werden, so Betriebsleiter Ingo Wendland. Meist dauere die Prüfung nicht länger als 15 Minuten. „Wer sportlich und fit ist, für den ist die Prüfung kein Problem“, versichert der 53-Jährige.

Früher haben Studenten während der Semesterferien ausgeholfen

Die Aufgaben der Aushilfen sind schnell erklärt: „Sie müssen in erster Linie aufpassen, dass niemand untergeht“, sagt Ingo Wendland. Allein sind sie dabei nie, sie können immer auf die Unterstützung der Bad-Mitarbeiter zählen.

Auf die Aushilfen der vergangenen Jahre zurückzugreifen, sei schwierig. Viele von ihnen hätten ihre Gewohnheiten geändert. „Früher hatten wir während der Sommermonate oft Studenten hier“, sagt Wendland, „die sind jetzt im Beruf oder aus der Gegend weggezogen.“

Ein wenig Hoffnung setzt der Betriebsleiter in die Abiturienten, die in diesem Sommer aus der Schule entlassen werden. Wer volljährig ist, kann sich bewerben. Das gilt auch für Rentner, die körperlich fit genug sind, um eine kombinierte Rettungsübung zu bestehen.

Sollten sich genug Personal finden, könnte der Betrieb im Außenbereich umgehend starten. Ingo Wendland: „In das Becken kommen 300 Kubikmeter Wasser. Das können wir in einem Tag befüllen.“

Levin Meis

Volontär

Als gebürtiger Ostwestfale ist Levin Meis nach einem Studium der Medienkulturwissenschaft und der Geschichte ganz im Süden Deutschlands, in Freiburg, in den hohen Norden gekommen. Bei der NORDSEE-ZEITUNG lernt er als Volontär das Handwerk des Journalisten in allen Facetten.

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