Seit einigen Wochen haben wir eine neue Telefonanlage. Die bietet einen angenehmen Service. Anrufer können eine Nachricht hinterlassen, die dann verschriftlicht und per Mail an den Angerufenen weitergeleitet wird. Die Theorie ist exzellent. Die Praxis manchmal auch. So lange jemand deutlich und langsam spricht. Ansonsten gibt es stets die Option eines Rückrufs, weil in der Mail die Nummer des Anrufenden steht. Damit lässt sich alles klären. Und zwischendurch hat man was zum Lachen.
Das liegt daran, dass die künstliche Intelligenz, die hinter der Transkription steckt, ich sage mal, noch nicht ganz ausgereift ist. Sie weiß nicht wirklich, was sie tut. Ihr fehlt der soziokulturelle Hintergrund, den man üblicherweise hat, wenn man in Deutschland aufgewachsen ist.
„Gute Schüsse“ zum Beispiel mag ein Gruß im Wilden Westen gewesen sein, ich weiß es nicht, aber an der Küste sagt man das nicht. Gestern endete die Transkription des Anrufs einer Frau Brötchen - die auch nicht so heißt - mit den Wünschen „Gute Schüsse!“ Da ist es geschenkt, dass sie mich in der Übertragung als Herrn Heiko anspricht.
Heilscher und Heiko. Na ja. Passt nicht wirklich. Aber doch noch eher als „Hallo Schatzi“ von einem Anrufer, dessen Schatzi ich nicht bin.
Ich habe aber auch schon Sätze von geradezu philosophischer Absurdität serviert bekommen: „Wenn du Zeit hast, würde ich mich gerne freuen“ . Aha.
Aber manchmal kann ich mir überhaupt keinen Reim darauf machen. Kostprobe gefällig? „Eigentlich ja das ist sozusagen auch nur noch mal mein Versuch dich zu erwischen hat erst gestern zu blöden keinen probiert hatte das nicht geklappt ne Taste ja auch schon was geschrieben gehabt und ich hätte ja eh nix zu groß zu sagen können von daher dann noch Was ist meld dich gerne.“ Okay. Da hilft nur der Rückruf.
Ist doch immer wieder schön, wenn Menschen direkt miteinander sprechen.
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