Damals unterzeichneten der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle das Dokument. Jetzt in der Jahnhalle gab Edith Zurhold, Vorsitzende des Freundeskreises St. Etienne, der Freude Ausdruck, dass eine Delegation aus Nordenhams Partnerstadt gekommen ist. Die Freundschaft zwischen beiden Städten besteht seit 15 Jahren und lebt vor allem vom kulturellen Austausch.
Petra Leifert, Vorsitzende des Stadlander Freundeskreises Petit Caux, sprach den Dank aller aus für die Förderung dieser Veranstaltung durch den Deutsch-Französischen Bürgerfonds. „Musik verbindet, und Freundschaft geht durch den Magen“, sagte sie und verwies auch auf das vom Stadlander Freundeskreis herausgegebene deutsch-französische Kochbuch mit vielfältigen Geschichten über die 1990 besiegelte Freundschaft zwischen Stadland und dem District du Petit Caux. Der Verkaufserlös kommt dem deutsch-französischen Schüleraustausch zugute, der neu mit Leben erfüllt werden soll.
Sehr zufrieden mit der Partnerschaft
Jacques Dutheil, Vorsitzender des Partnerschaftskreises St. Etienne, entschuldigte seinen Bürgermeister, der zurzeit sehr mit einem Neujahrsempfang beschäftigt sei. „Diese 60 Jahre sind ein historischer Moment. Wir möchten einfach, dass es weitergeht. Wir sind sehr zufrieden mit der Bilanz gegenseitiger Besuche“, sagte Jacques Dutheil. Er fügte drei Begriffe hinzu, die ganz wichtig seien: Respekt, Toleranz, Neutralität.
St. Etienne pflegt auch eine Partnerschaft mit der Ukraine. Der Krieg dort mache sehr traurig. Nordenham und die Wesermarsch könnten stolz sein, dass sie Flüchtlinge aus der Ukraine aufnehmen, betonte der Gast aus Frankreich.
Zuvor hatte Nordenhams Bürgermeister Nils Siemen gesagt: „Für uns ist es heute nahezu unvorstellbar, dass unsere beiden Länder bis 1945 über einen Zeitraum von 500 Jahren hinweg 23 kriegerische Konflikte gegeneinander geführt haben. Im Durchschnitt gab es also alle 20 Jahre einen deutsch-französischen Krieg.“
Heute gebe es 2.200 Städtepartnerschaften zwischen Deutschen und Franzosen. Auch der Nordenhamer und der Stadlander Freundeskreis erfüllten die Partnerschaft mit Leben und trügen zu einer Vertiefung bei. Dafür spreche er herzlichen Dank und Anerkennung aus.
Angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und angesichts der Herausforderungen des Klimawandels ist Nils Siemen davon überzeugt, dass die politische Zusammenarbeit von Frankreich und Deutschland, die in den letzten Jahren etwas abgeflacht sei, „wieder intensiviert werden sollte“.

Mit großer Spielfreunde und Leichtigkeit wusste das Noémi Schröder-Trio das Publikum in der Jahnhalle zu begeistern.
Foto: Hans Schnieder