Ich weiß, dass es viele Menschen gibt, die sich darüber freuen. Für die bedeutet Schnee nichts als Arbeit und Rutschgefahr. Mich hingegen stimmt das Ausbleiben ziemlich traurig. Jedes Jahr hoffe ich. Denn meine schönsten Kindheitserinnerungen haben mit Schnee zu tun. Wie beispielsweise die Stiefelspuren, die mein Vater zu Weihnachten hinterlassen hat, damit wir Kinder denken, dass der Weihnachtsmann gerade da war. Oder das Rodeln auf den „Phiesewarder Alpen“. Die beiden Hügel auf einer Weide sind zwar aus Perspektive eines Erwachsenen längst nicht mehr so riesig, aber als Kind waren es Berge - mindestens so hoch wie die Zugspitze. Schneeballschlachten, Iglus und Schneemänner bauen und danach ab ins Warme, wo ein leckerer Kakao wartete. Ja, die Bilder im Internet haben mich ganz schön nostalgisch werden lassen. Weiße Weihnachten wird es wohl nicht mehr geben. Und trotzdem hoffe ich insgeheim jedes Jahr wieder darauf. Lieber Weihnachtsmann, ich verzichte auch auf die Backspaß-Barbie, aber bitte, bitte lass es doch noch einmal für mich schneien.
Eine Kolumne von Sarah Schubert