Der Spürhund sieht nicht aus wie ein Hund, jedenfalls nicht unbedingt. Er kann auch einen kleinen Korb tragen oder eine niedliche Schleife im Haar. Aber immer fährt er Achten. Außer natürlich, er verwandelt sich in eine Motte. Verwirrend? Nein, ein Projekt der Klasse 11 der Fachoberschule Technik.
Mit dem Spürhund, der zur Motte werden kann, haben die Jugendlichen an den Berufsbildenden Schulen Wesermarsch in Brake die Steuerelektronik kennengelernt. Die Schülerin und die Schüler haben sich so zu den Unterrichtsthemen „Elektrischer Widerstand (Potentiometer)“ und „Spannungsteiler“ sowie zu den Halbleiterbauelementen Diode und Transistor praktisches Wissen erarbeitet.
Bausatz nach Anleitung zusammengebaut
Für den Spürhund erhielten sie einen Bausatz mit Bauanleitung. Beim Zusammenbau konnten die Jugendlichen dann ihre Fertigkeiten ausprobieren: Bohren, Schrauben, Mess- und Lötübungen waren in der Elektrowerkstatt zu erledigen.
Doch das lohnt sich schon wegen des unterhaltsamen Ergebnisses. Der Spürhund folgt durch eine automatische elektronische Regelung nämlich einer weißen Fahrbahn und verlässt sie nicht. Um zu testen, ob das auch klappt, bauten Schülerinnen und Schüler aus der Holztechnik auf einer Sperrholzplatte einen Achterkurs mit schwarzem Hintergrund und einer weißen Fahrbahn. Ergebnis: Die Spürhunde bleiben auf Kurs.
Mit einem Handgriff wird Hund zur Motte
Das von Batterien angetriebene Fahrzeug kann mit einem Handgriff von der Funktion „Spürhund“ in die Funktion „Motte“ umgeschaltet werden. Dann läuft auf einem hellen Untergrund diese Motte bei Dunkelheit sogar dem Lichtschein einer Taschenlampe hinterher.
BBS-Abteilungsleiter Alwin Uden freut sich, dass die Jugendlichen ihre Fahrzeuge individuell hergerichtet haben. „Da kann man eine Menge machen“, sagt er - auch nach Abschluss des Projekts kann nachgerüstet werden, beispielsweise ein Chassis im 3-D-Drucker hergestellt.
Zwei Tage in der Schule, drei im Betrieb
Besonders viel Zeit haben die Schülerinnen und Schüler für ihr Projekt nicht. Während des Schuljahres sind sie wöchentlich nur an zwei Tagen an der Schule. Drei Praxistage pro Woche verbringen sie in einem Betrieb. Ein entsprechender ganzjähriger Praktikumsvertrag ist Bedingung. An den beiden Tagen in der Schule findet Unterricht im berufsbezogenen Lernbereich (Metalltechnik und Elektrotechnik) sowie im berufsübergreifenden Bereich mit Deutsch, Englisch, Mathematik, Politik und Sport statt.