Butjadingen 5 Dinge

5 Dinge, die Sie noch nicht über das Leuchtfeuer in Eckwarderhörne wussten

Warum heißt das Leuchtfeuer in Eckwarderhörne eigentlich „Preußeneck“? Und weshalb ist es weltweit bekannt? Blinkt es auch heute noch? Fünf Dinge, die die meisten Menschen in der Region noch nicht über das Oberfeuer wussten - wir listen sie auf.

In der konisch zulaufenden Spitze des Leuchtfeuers befand sich die bis zu 21 Seemeilen weit zu sehende Lichtquelle. Sie wurde mit der Außerdienststellung des Turmes demontiert.

In der konisch zulaufenden Spitze des Leuchtfeuers befand sich die bis zu 21 Seemeilen weit zu sehende Lichtquelle. Sie wurde mit der Außerdienststellung des Turmes demontiert.

Foto: Timmermann

1. Die „Tüte“ ist leer

In dem Turmaufsatz, auch Laterne oder Tüte genannt, oberhalb der oberen Besucherplattform befand sich auf 43,25 Meter über Normalnull (oberes Fenster) die Lichtquelle. Das Licht war bis zu 21 Seemeilen entfernt zu sehen. Das nach der Außerdienststellung des Leuchtfeuers Preußeneck demontierte Seefeuer diente der Schifffahrt als Fixpunkt zur groben Bestimmung ihrer Position. Der konisch zulaufende 10,25 Meter hohe Turmaufsatz hat unten einen Durchmesser von zwei, und oben von vier Meter und steht jetzt leer.

Aus dem Zelt am Fuß des Oberfeuers Preußeneck stellen die Amateurfunker Manfred Baake (vorne) aus Elsfleth und Thomas Gröne aus Burhave weltweit Verbindungen her.

Aus dem Zelt am Fuß des Oberfeuers Preußeneck stellen die Amateurfunker Manfred Baake (vorne) aus Elsfleth und Thomas Gröne aus Burhave weltweit Verbindungen her.

Foto: Timmermann


2. Weltweit vernetzt

Von der Existenz des Leuchtfeuers Preußeneck Eckwarderhörne haben auch schon Menschen in Indonesien, Ecuador, Brasilien, Malta und Israel gehört. Immer an einem Wochenende im Herbst bauen Mitglieder der Ortsgruppe Wesermarsch des Deutschen Amateur Radioclubs beim Leuchtfeuer ihr Equipment auf, um am International Lighthouse und Lightship Weekend weltweit Funkkontakte zu Leuchttürmen und Feuerschiffen herzustellen. Zu langer persönlicher Konversation kommt es dabei nicht, sondern nur zum Austausch von Daten und Freundlichkeiten wie dem Code Vy 73, der für „viele Grüße“ steht. Englischkenntnisse, technisches Verständnis und Sinn für Buchstaben- und Zahlenkolonnen sind bei diesem Hobby hilfreich.

Mit einer Drehleiter der Feuerwehr Nordenham ist auch die obere Besucherplattform in 34,50 Meter Höhe in Notfällen erreichbar.

Mit einer Drehleiter der Feuerwehr Nordenham ist auch die obere Besucherplattform in 34,50 Meter Höhe in Notfällen erreichbar.

Foto: Timmermann

3. Drehleiter passt genau

Auf die Rettung einer hilfsbedürftigen Person von den Plattformen in 18,40 und 34,50 Meter Höhe ist die Freiwillige Feuerwehr Eckwarden vorbereitet. In einem Notfall werden die Wehr und die Polizei alarmiert. Automatisch wird dann von der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Brake der Rettungsdienst des Landkreises und die Drehleiter der Feuerwehr Nordenham angefordert. Sie verfügt über eine 30 Meter lange Rettungsleiter, hinzu kommt die Korbhöhe von 4,50 Meter. Aufgabe der Eckwarder Brandbekämpfer ist es, im Notfall neben der Erstversorgung die notwendigen Absperrungen vorzunehmen. Eingesetzt werden kann die Drehleiter bis zu Windstärke 8.

Sind durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Treppensteigen geübt (von links): die „Leuchtturmwärter“ Helmut Schmidt, Rudi Kronschnabel, Uwe Hudek, Klaas-Heinrich Peters, Thomas Gröne, Jörn Smilgies, Norbert Kraesse und Lutz Timmermann informieren die Gäste. Nicht auf dem Bild: Jannes Bergsma und Udo Böhme.

Sind durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Treppensteigen geübt (von links): die „Leuchtturmwärter“ Helmut Schmidt, Rudi Kronschnabel, Uwe Hudek, Klaas-Heinrich Peters, Thomas Gröne, Jörn Smilgies, Norbert Kraesse und Lutz Timmermann informieren die Gäste. Nicht auf dem Bild: Jannes Bergsma und Udo Böhme.

Foto: Timmermann



4. 132 Stufen zur besten Aussicht

132 Wendeltreppen-Stufen bis zur oberen Aussichtsplattform in 34,50 Meter Höhe sind nicht jedermanns Sache. Auch die untere Plattform auf 18,40 Meter Höhe zu erklimmen, bereitet manchen Besuchern Bauchgrimmen. Doch wer nicht schwindelfrei ist, muss auf den Ausblick auf das Weltnaturerbe Niedersächsisches Wattenmeer nicht verzichten. In das kleine, aber feine Informationshaus unterhalb des Turmes werden von einer oben am Turm angebrachten Webcam gestochen scharf Bilder auf einen Großmonitor überspielt. Eine besonders bei Kindern beliebte Leuchttafel zeigt per Tastendruck die Standorte von 27 Leuchttürmen in der Jade und der Außenweser an.

Ein Lageplan gibt Aufschluss, wie die Batterie Eckwarderhörne aufgestellt war. Unten auf dem Plan ist der Flügeldeich zu sehen, in der oberen Hälfte der Standort der Strandhalle.

Ein Lageplan gibt Aufschluss, wie die Batterie Eckwarderhörne aufgestellt war. Unten auf dem Plan ist der Flügeldeich zu sehen, in der oberen Hälfte der Standort der Strandhalle.

Foto: privat



5. Warum heißt es „Preußeneck“?

Am 20. Juli 1853 unterzeichneten Friedrich Wilhelm IV., König von Preußen, und Nikolaus Friedrich Peter, Großherzog von Oldenburg, den Jade-Vertrag. Mit ihm trat Oldenburg in Eckwarderhörne 2,2 Hektar Land an Preußen ab zur Anlage einer Küstenbatterie zum Schutz des geplanten Hafenbaus in Heppens (heute Wilhelmshaven). Erst 1937 wurde das preußische Wilhelmshaven und das Preußeneck wieder in das Land Oldenburg eingegliedert. 1938, während des deutschen Einmarsches in das tschechische Sudetenland, wurde die ehemalige preußische Batterie zu einer Flakbatterie mit unterirdischem Bunkersystem ausgebaut, um Wilhelmshaven zu schützen. Reste davon sollen sich unter dem heutigen Leuchtfeuer-Parkplatz befinden.

1 Kommentare
Matthias Schulz ( Wattführer ) 03.02.202317:02 Uhr

Punkt 1 ist nicht korrekt. das Licht rotierte nicht - es handelt sich um ein Richtfeuer - und die leuchten nur in eine Richtung. Beim Oberfeuer Preusseneck war das Licht 3 Sekunden an und 3 Sekunden aus. Es strahlte Richtung Unterfeuer Eckwarden. Das Unterfeuer Eckwarden wurde im Rahmen der Ausserbetriebsetzung leider zurückgebaut.

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