Werder Bremen

Aufgebrachte Fans beruhigt: Werder-Stadionsprecher Zeigler geehrt

Werder Bremens Stadionsprecher Arnd Zeigler ist mit dem Fairplay-Preis des Deutschen Fußball-Bundes ausgezeichnet worden. Die Ehrung fand vor dem Anstoß des Bundesliga-Spiels SV Werder Bremen gegen FC Augsburg am Freitag statt.

Arnd Zeigler hat als Werder-Stadionsprecher eine Fairplay-Auszeichnung erhalten.

Arnd Zeigler hat als Werder-Stadionsprecher eine Fairplay-Auszeichnung erhalten.

Foto: Carmen Jaspersen/dpa (Archiv)

Es war nur eine kurze Durchsage, ihre Wirkung verfehlte sie jedoch nicht. Mit wenigen Worten, der Tonfall sachlich, gelang es Werder Bremens Stadionsprecher Arnd Zeigler im September 2021, ein vollkommen aufgebrachtes Weserstadion via Mikrofon schlagartig zu beruhigen.

Während des Nordderbys gegen den Hamburger SV hatten die Bremer Anhänger in der vergangenen Zweitliga-Saison eine krasse Fehlentscheidung von Schiedsrichter Sascha Stegemann ausgemacht, der einen Freistoßtreffer von Marvin Ducksch nicht anerkannt hatte. Dann kam Zeigler – und erklärte, warum der Referee mit seinem Pfiff goldrichtig lag. Für diese Aktion ist der 57-Jährige im Vorfeld des Bremer Heimspiels gegen den FC Augsburg nun mit dem Fairplay-Preis des DFB ausgezeichnet worden.

„Irgendwie ist es ja auch mal wieder ein kleiner Titel für Werder“, scherzte Zeigler, nachdem er den Preis aus den Händen von Ex-Nationalspielerin Renate Lingor und Björn Fecker, Präsident des Bremer Fußball-Verbands, entgegengenommen hatte. Dann verriet der Stadionsprecher, dass er nach dem ungültigen Freistoßtreffer zunächst selbst nicht wusste, was los war.

„Ich habe gemerkt, dass ich nicht so regelkundig bin, wie ich gehofft hatte“, gestand Zeiger, der sich allerdings schnell schlau gemacht und herausgefunden hatte: Stegemann musste dem Treffer die Anerkennung verweigern, weil sich Werder-Profi Mitchell Weiser unerlaubterweise in die Hamburger Mauer gestellt hatte.

Zeigler durfte sich trotz der Niederlage als Sieger fühlen

Die Entscheidung, das Wissen mit dem Publikum zu teilen, fiel bei Zeigler danach schnell. „Ich fand es wichtig, dass sich alle wieder auf das Spiel konzentrieren und nicht nur auf den Schiedsrichter. Es sollte wieder mehr ums Sportliche gehen.“ Ging es dann auch. Werder verlor das Spiel mit 0:2, Zeigler durfte sich aber trotzdem als Sieger fühlen. Während der Preisverleihung betonte er: „Wir sollten generell alle im Hinterkopf haben, dass Schiedsrichter Menschen sind, die auch mal Fehler machen können. Und in diesem Fall war es ja nicht mal ein Fehler.“

Auch E-Jugend-Trainer der SG Bad Schwartau wird ausgezeichnet

Anders als bei der Situation, für die Mario Wiggert, E-Jugend-Trainer der SG Bad Schwartau, geehrt wurde. Nachdem ein junger Schiedsrichter bereits auf Elfmeter gegen Bad Schwartau entschieden hatte, schoss ein gegnerischer Spieler den Ball noch ins Tor – und der Unparteiische gab den Treffer. Statt zu protestieren munterte Wiggert den Referee auf: „Fehler passieren. Wir machen jetzt einfach mit Tor weiter.“ Ein Verhalten, das Lingor als „extrem wichtig“ bezeichnete: „Gerade im Jugendbereich müssen Werte wie Fairplay vermittelt werden.“

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