Vor knapp sechs Jahren öffnet der Dorfladen Rhade von Bürgern für Bürger seine Türen. Betrieben von einem wirtschaftlichen Verein, der wie eine Art Genossenschaft funktioniert. Allen anfänglichen Unkenrufen zum Trotz etabliert sich das Geschäft, findet eine treue und wachsende Kundschaft.
Rund 20 Ehrenamtliche unterstützen seither in vielen Bereichen das hauptamtliche Team, halten die Außenanlagen und den Innenraum in Ordnung, sortieren im Dorfladen Waren ein, kümmern sich um die Buchhaltung und vieles mehr.
Als die Volksbank den Selbstbedienungsbereich aus ihrem ehemaligen Gebäude in Rhade abzieht, wird Platz frei, den es zu nutzen gilt. Die Gemeinde Rhade entwickelt Umbaupläne für das Dorfladen-Gebäude, in dem sich neben dem Lebensmittelgeschäft das Gemeindebüro und eine Bücherstube befinden. Die sollen innerhalb des Gebäudes umziehen, um mehr Verkaufsfläche für den Dorfladen zu schaffen.
Umbau während des laufenden Betriebes
Hier kommen erneut die ehrenamtlichen Helfer ins Spiel. Sie sorgen für einen Wanddurchbruch, der 16,5 Quadratmeter zusätzlichen Verkaufsraum bietet. Freiwillige Helfer übernehmen Organisatorisches und einen Teil des nötigen Umbaus, darunter Tischler- und Malerarbeiten. „Wir haben versucht, den Betrieb des Ladens in keiner Weise zu stören“, sagt Horst Schäfer vom Team der Ehrenamtlichen.
Wohl 300 Stunden haben Freiwillige in den Umbau gesteckt, schätzt sein Mitstreiter Rolf Heinz. Pro Jahr leisten die Ehrenamtlichen rund 2000 Stunden, und zwar ohne den jetzt abgeschlossenen Umbau, der die Beteiligten in den vergangenen Monaten von der Planung bis zur Fertigstellung zusätzlich in Beschlag genommen hat.
Das ist der Gemeinde bewusst. Daher dankt Bürgermeister Marco Mohrmann den engagierten Bürgern, „die so fleißig gewerkelt haben“. Wo sich bisher das Gemeindebüro befand, ist eine zusätzliche Verkaufsfläche entstanden. Der Fußboden ist neu, Regale sind aufgestellt und gefüllt, das ohnehin umfangreiche Sortiment des Dorfladens ist zusätzliche vor allem um Drogerieartikel und Tierfutter erweitert worden. „Wenn wir nichts tun, um so etwas zu erhalten, ist es irgendwann weg und fehlt dann enorm“, sagt Marco Mohrmann über den Dorfladen.
Freude über lebendigen Supermarkt
Weitere Verkaufsfläche ist sogar über den Gefriertruhen entstanden. So freuen sich die Rhader über einen „attraktiven und lebendigen Supermarkt“. Der Bürgermeister attestiert: „Die Zahlen beweisen: Es läuft gut im Dorfladen. Das ist auch deshalb so, weil sich Ehrenamtliche engagieren.“ Marco Mohrmann und Ratsfrau Raphaela Vink überreichen ihnen Präsente als Dank.

Die Bücherstube im Dorfladengebäude ist deutlich erweitert worden. Sylke Rüger kümmert sich um die Organisation, Bürgermeister Marco Mohrmann (Mitte) und Horst Schäfer vom Team der Ehrenamtlichen freuen sich über die positive Entwicklung.
Foto: Hilken
Nicht nur der Dorfladen ist nun etwas größer, denn während das Gemeindebüro jetzt etwas kleiner ist, befindet sich die Bücherstube ausgedehnter im früheren Volksbank-SB-Bereich. Hier kümmert sich Sylke Rüger aus Ostereistedt um die Organisation, das Einsortieren der gespendeten Bücher für Kinder und Erwachsene - vom Krimi übers Sachbuch bis hin zur Reiselektüre. Sitzmöglichkeiten laden zum entspannten Verweilen ein.
Maßgeblich an der Umstrukturierung im Dorfladengebäude beteiligt sind neben Rolf Heinz und Horst Schäfer auch Jörg Waldenberger, Hermann Kück, Hans-Hermann Bohling und Thomas Brunckhorst. „Wenn wir die Leute nicht hätten, die hier mit helfen, sähe es nicht so gut aus“, weiß Marco Mohrmann. Rolf Heinz ergänzt aber: Das Team der Ehrenamtlichen wird älter, neue Helfer sind willkommen. „Wir freuen uns über jeden, der dazu kommt.“