Als der Leuchtturm an der Nordmole im vergangenen August absackte, da war schnell die Rede vom „Schiefen Turm von Bremerhaven“ - in Anlehnung an den „Schiefen Turm von Pisa“. Was nur noch wenige wissen: Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre war schon einmal in der NORDSEE-ZEITUNG ganz selbstverständlich vom „Schiefen Turm vom Geestemünder Deich“ die Rede. Der schiefe Turm auf dem Seedeich in der Nähe der Doppelschleuse, 1896 gebaut und seit 1926 an seiner jetzigen Stelle, entstammte der vierbeinigen Periode, oben war er rund. Bewohnt war er nie. Was aus ihm geworden ist? 1973 wurde er abgerissen, das Wasser- und Schifffahrtsamt richtete eine neue Richtfeuerlinie ein, deren eher funktional aussehendes Unterfeuer heute dort noch vorhanden ist. Leuchtturmliebhaber sollen den Abriss bedauert haben. Verständlich: So lange hat das Teil dort gestanden. Der „Schiefe Turm von Bremerhaven“ - das hat doch Tradition.