Ich neige normalerweise nicht zur Paranoia, wenn es um das Risiko einer Ansteckung mit irgendwelchen fiesen Viren geht, aber ich merke, dass die Pandemie bei mir doch Spuren hinterlassen hat. Wenn mir an der Supermarktkasse jemand auf die Pelle rückt, werde ich unruhig. Ich versuche, auf Abstand zu gehen, was sich meist schwierig gestaltet, denn die Gefahr ist relativ groß, dem Vordermenschen den Einkaufswagen in die Hacken zu fahren. Neulich waren wir dann bei einer Theatervorstellung und ich fühlte mich unwohl. Alle saßen dicht zusammen. Ein Zuschauer vor mir hustete mehrfach und sehr ausgiebig. Dabei die Hand vor den Mund zu halten, kam dem älteren Herrn nicht in den Sinn. Ein Theaterbesucher hinter mir nieste befreit. Das in der Armbeuge zu erledigen, war scheinbar keine Option. Die Pandemie ist offiziell vorbei und ich mag es weiterhin nicht, wenn mir fremde Menschen zu nahe kommen, denn man weiß ja nie, welche Viren sie mit sich herumtragen. Das kannte ich früher nicht. Da hilft es wahrscheinlich nur, dem offensiv entgegenzuwirken. Also lautet der Plan für diesen Sommer: Öffentliche Verkehrsmittel benutzen, Konzerte und möglichst viele Veranstaltungen besuchen. Ich werde berichten, ob es geholfen hat.