„Hallo! Ich bin Victor. Das Bruder Dimi“, sagt der Junge, der hinter mir an der Kasse des Supermarktes steht. Die Schlange ist lang. Der Kleine hat nur eine Tüte mit Brot und etwas Süßkram in der Hand, und ich erwarte, dass er nun fragt, ob ich ihn eventuell vorlasse. Doch ich habe mich getäuscht: „Ich gehe schon in Schule. Ich lerne Deutsch“, verrät er mir mit deutlichem Akzent und sieht ziemlich zufrieden aus. „Wie heißt du?“, fragt er und grinst mich fröhlich an. Schüchtern ist er definitiv nicht. „Ich heiße Ann-Kathrin“, stelle ich mich vor - und sorge damit bei dem Jungen für große Begeisterung. Immerhin kann er, so merkt er, an mir seine Sprachkenntnisse austesten. „Wie geht es dir? Wie alt bist du? Was kaufst du?“, feuert er im Anschluss einige Fragen auf mich ab und freut sich über jede Antwort. Und so führen wir ein, zugegeben, kurzes und recht eingeschränktes Gespräch - etwa über seine Vorliebe für Schokolade und Rechnen und den Hund, der draußen vorm Laden lauthals kläfft. Die Zeit in der Warteschlange verfliegt, Victor zieht fröhlich von dannen. Mitunter ist es ganz einfach, andere Menschen glücklich zu machen.
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